Auslagerung der Jungviehaufzucht – Chancen und Herausforderungen für die beteiligten Betriebe

Für den Milchviehbetrieb bieten sich freiwerdende Kapazitäten durch die Auslagerung der Aufzucht zur Ausweitung der Milchviehhaltung an. Betriebe, die Kalbinnen zur Aufzucht annehmen haben eher begrenzte Zeitressourcen oder schwierige topografische Verhältnisse als Motivation, in die Kalbinnenaufzucht einzusteigen.

Beide Seiten können voneinander profitieren, wird das Vorhaben gut geplant, durchdacht und auf Wirtschaftlichkeit geprüft. Gemeinsame, klar definierte Ziele helfen, Missverständnissen vorzubeugen. Die Partnerschaft vertraglich zu besiegeln wird empfohlen. Sind sich die Betriebsleiter im Vorfeld einig und wird alles offen kommuniziert, steht einer erfolgreichen Kooperation nichts mehr im Wege. Die Landwirtschaftskammer Salzburg stellt einen Mustervertrag für Betriebe zur Verfügung, die eine Partnerschaft eingehen wollen. Dieses Muster soll als „Diskussionsgrundlage“ angesehen werden und auf Aspekte hinweisen, die es zu bedenken geben kann. Das Muster stellt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann individuell angepasst werden. Das Vertragswerk entstammt der Praxis.

Die Nachzucht nicht selber betreuen zu müssen und trotzdem nicht auf die eigene Genetik zu verzichten sehen Betriebsführer als klaren Vorteil für ihre Milchproduktion. Auf der anderen Seite bedeutet es für den Aufzuchtbetrieb eine gewisse Absicherung ohne großen Aufwand, wenn der vorhandene Stall mit Aufzuchttieren stets gefüllt ist. Die große Frage bilden die Kosten. Was bekomme ich als Aufzüchter für die Betreuung der Tiere und was kann ich als Milchviehhalter für die Aufzucht meiner Tiere bezahlen? Grundsätzlich kann auch überlegt werden, dass die Tiere für die Zeit der Aufzucht in den Besitz des Aufzüchters übergehen und als fertige Kalbin verkauft werden. In der Praxis wird allerdings die „Tagsatz-Variante“ bevorzugt, bei dem die ausgelagerten Tiere im Besitz des Milchviehhalters bleiben. Die Festlegung des Tagsatzes ist im Grunde etwas sehr betriebsspezifisches und sollte vorab für den eigenen Betrieb durchgerechnet werden. Es gibt von Seiten der Landwirtschaftskammer Salzburg eine Aufstellung über die Positionen, die zu einer objektiven Kalkulation führen.

Mit „stallplatz.at“ ist nun ein einfacher und schneller Weg für die Zusammenführung von Partnerbetrieben geebnet worden. Ob eine Zusammenarbeit gelingt, liegt in der Verantwortung und Motivation der beteiligten Betriebe. Bei weiteren Fragen rund um die Kalbinnenaufzucht kontaktieren Sie bitte die Beratung der Landwirtschaftskammer Salzburg. 

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